Im Kapitel „Philosophie“ wurden schon ein paar Gedanken zu den wichtigen Grundpfeilern Führung, Kommunikation & Motivation beschrieben.

Hier sollen nun ein paar Gedanken veranschaulichen, in welchem Rahmen das von praktischer Relevanz ist.


Im alltäglichen Umgang mit dem Pferd ist es schon bei kleinen Dingen wichtig, dass der Mensch Führung übernimmt. Ich erlebe sehr häufig, dass zwar diese Illusion bei vielen besteht, dies aber in der Realität (und damit meine ich in diesem Fall aus Sicht des Pferdes) nicht umgesetzt wird. Meist sind es vor allem die kleinen Gesten, mit denen Pferde immer wieder die Rangordnung abfragen. Wenn schon hier der Mensch aus Unachtsamkeit oder Unwissenheit unklar und undeutlich reagiert, schafft das einen Nährboden für Missverständnisse und Probleme.

Das motivierende Verhaltenstraining vermittelt theoretische und praktische Kenntnisse, eine souveräne und nachhaltige Führung zu erarbeiten.

Des Weiteren erlebe ich häufig, dass das Pferd überhaupt kein Interesse am gemeinsamen Arbeiten zeigt. Für mich ist das ein Indiz, dass für das Pferd die täglichen Stunden mit dem Menschen uninteressant, langweilig oder sogar schon negativ geprägt sind.

Diese Pferde haben gar keinen Grund, sich auf das Training zu freuen und sich anzustrengen! Natürlich gibt es immer wieder Tiere, die grundsätzlich weniger Interesse am Menschen zeigen als andere oder die aufgrund ihrer Vorgeschichte gemeinsamen Trainingseinheiten negativ entgegensehen, aber den meisten Pferden wurde die Motivation abtrainiert.

Durch das Training wird eine positive Motivationsbasis geschaffen, um erfolgreiches Arbeiten zu ermöglichen.


Immer wieder arbeite ich mit Schülern und deren Pferden, bei denen im Vorfeld massive Traumata stattgefunden haben. Zum einen betrifft das oft den Menschen (z.B. Reitunfälle), zum anderen betreffen sie auch die Pferde (unsachgemäße Ausbildung – im Umgang oder beim Reiten-, Unfälle beim Verladen). Aufgrund solcher Gegebenheiten kommt es oftmals zu Problemen im gemeinsamen Umgang.                             Es ist mein Ziel, durch vertrauensbildende Maßnahmen und dem Erlernen guter Führung diese Blockaden zu lösen. Dabei ist es von großer Bedeutung, die Ursachen zu analysieren und nicht nur die Symptome zu bekämpfen.